Fazit und Ausblick

Die Untersuchung kann trotz der ausgeführten Probleme und Fehler als erfolgreich bezeichnet werden, weil die aus theoretischen Vorarbeiten abgeleiteten Hypothesen zu einem großen Teil bestätigt werden konnten.

Markentreue konnte, in bezug auf die intrinsischen Motivationen, als das Ergebnis eines intraindividuellen Konfliktes bestätigt werden. Die vermuteten Einflußfaktoren Abwechslungs­appetenz und Risikoaversion zeigten eine große Erklärungskraft für die Entwicklung der Markentreue, bei sich verändernder Erregung aufgrund der wahrgenommenen Eigenschaften des Produktes. Damit konnte ein Beitrag zur Aufklärung des Phänomens Markentreue geleistet werden. Die naive Ausgangshypothese, wie sie zu Beginn des theoretischen Teils dargestellt wurde, kann darüber hinaus als bestätigt angesehen werden. Neben der Bestätigung wurde jedoch auch klargestellt, warum diese Hypothese richtig ist. Gleichzeitig wurde das Phänomen Markentreue in den aktivationstheoretischen Rahmen eingeordnet. Außerdem wurde Marken­treue vor allem unter lerntheoretischen und konsistenz­theoretischen Hintergründen betrachtet, um daraus die theoretische Fundierung für das Konzept zu ziehen. Die Bestätigung des Kon­zeptes kann gleichzeitig auch als Nachweis für die richtige Zuordnung der theoretischen Zusammenhänge gewertet werden.

Nachdem das Konzept im Rahmen dieser Untersuchung mit vergleichsweise geringem Zeitauf­wand getestet wurde, erscheint es nach dessen weitgehender Bestätigung sinnvoll, mit dem gleichen Konzept eine Längsschnittuntersuchung durchzuführen. Das explizierte Konzept eignet sich in besonderem Maße dazu, im Rahmen einer Längsschnittuntersuchung geprüft zu werden. Die im Rahmen dieser Untersuchung vorgenommene Operationa­lisierung, leitet sich aus der Notwendigkeit ab, die Untersuchung in einem sehr begrenzten Zeitraum durchführen zu müssen. Aus diesem Grunde reichte es nicht aus, die aktuellen Einstellungen abzufragen, sondern es waren immer auch Aussagen über die Vergangenheit und die Zukunft nötig. Solche Aussagen können jedoch durch die verschiedensten Einflüsse verfälscht werden. Erstrebenswert wäre es den Risikoaffekt und den Abwechslungs­affekt einzelner Personen über einen längeren Zeitraum zu erfassen. Das Konzept an sich braucht für eine Längsschnittuntersuchung nicht ge­ändert zu werden. Die Variable Gewöhnung für die Vielzahl der Befragten braucht nur durch Nutzungszeit oder Konsumtionen bei einem einzelnen Individuum ersetzt zu werden. Damit verlieren auch die Variablen Risikotoleranz und Reizbedürfnis an Bedeutung, da nicht jeder Punkt der erwarteten Kurve von einer anderen Person kommt, sondern alle Punkte von der gleichen Person.